Demokratie gestalten - Sommerakademie der Begabtenförderungswerke 2022

»Demokratie im Wandel – auf dem Weg zu einer neuen globalen Ordnung?«

Alle Teilnehmer:innen der Sommerakademie 2022 auf einem Foto auf dem Hof des Heidelberger Schloßes

Jugendherberge Heidelberg,
28. August bis 4. September 2022

Die Jungendherberge in Heidelberg

Eine Woche lang trafen sich in Heidelberg rund 230 Stipendiat*innen aller Förderwerke, ob parteipolitisch oder religiös, gewerkschafts- oder wirtschaftsnah ausgerichtet, um über die Zukunft der Demokratie und die Demokratie der Zukunft zu diskutieren.

Die Teilnehmer:innen der Sommerakademie treffen in der Jungendherberge in Heidelberg ein.

Unter Federführung der Hans-Böckler-Stiftung veranstalteten die Begabtenförderungswerke in Deutschland ihre zweite gemeinsame Sommerakademie.

Zweimal musste die gemeinsame Veranstaltung der Begabtenförderungswerke wegen der Corona-Pandemie ausfallen, jetzt konnte sie endlich wieder stattfinden.

Um die größtmögliche Sicherheit für alle Teilnehmenden zu gewährleisten, wurde sich frühzeitig darauf verständigt, dass neben einer Grundimmunisierung tagesaktuelle Tests vorliegen mussten.

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Was ist die Sommerakademie der Begabtenförderungswerke?

Die Sommerakademie »Demokratie gestalten!« ist eine Initiative der 13 Begabtenförderungswerke der Bundesrepublik Deutschland unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Sie steht unter Federführung der Hans-Böckler-Stiftung und wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Ziel der Sommerakademie »Demokratie gestalten!« ist es, werkübergreifend Stipendiat*innen in den Dialog zum gegenwärtigen Stand der Demokratie und ihrer Entwicklung in einer sich stark wandelnden Welt zu bringen. Die Akademie wendet sich in mehreren Durchgängen an jeweils etwa 200 Stipendiat*innen aller 13 Begabtenförderungswerke und lädt sie mit einem breit ausgerichteten Seminar- und Rahmenprogramm ein, verstärkt Impulse zu setzen für ein positiv konnotiertes Demokratieverständnis. Erstmalig nahmen 2022 auch Stipendiat*innen der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung an der Sommerakademie teil.

Während der Akademien sollen explizit die verschiedenen religiösen, politischen und weltanschaulichen Positionen der Werke und ihrer Stipendiat*innen herausgearbeitet und produktive Kontroversen in Gang gesetzt werden. Diskutierten die Studierenden 2019 über Themen wie Rechtsstaatlichkeit, zivilgesellschaftliches Engagement oder Europa, ging es nun 2022 thematisch um den Wandel im Klima, der Demokratie und Digitalisierung – als zentrale globale Herausforderungen, denen nur in Allianzen begegnet werden kann.

Was erwarten die Teilnehmer*innen von der 2. Sommerakademie?

Dolly, Friedrich-Ebert-Stiftung

»Ich freue mich auf die Workshops, vor allem auf die zu Klimawandel und Klimapolitik.«

Muhammad »Danish«, Hanns-Seidel-Stiftung

»Mir gefällt es sehr, wie divers wir sind.«

Lilli, Avicenna-Studienwerk

»Ich freue mich auf einen regen Austausch, bei dem man dann auch mal an die Essenz geht.«

Laurenz, Hans-Böckler-Stiftung

»Ich freue mich darauf, die drängenden Fragen unserer Zeit zu diskutieren.«

Iuliana, Friedrich-Ebert-Stiftung

»Ich freue mich darauf, etwas Neues kennenzulernen und über die wichtigen Fragen nachzudenken.«

Ismail, Rosa-Luxemburg-Stiftung

»Ich freue mich auf den Austausch zwischen den verschiedenen Förderwerken, damit man nicht in seiner Bubble bleibt.«

Dr. A. Sofia Markou und Ralf Richter eröffnen die Sommerakademie 2022 in Heidelberg.
Dr. A. Sofia Markou und Ralf Richter eröffnen die Sommerakademie 2022 in Heidelberg.

Dr. A. Sofia Markou, die Koordinatorin der Sommerakademie, und Ralf Richter, der Leiter der Abteilung Studienförderung der Hans-Böckler-Stiftung, freuten sich sehr, endlich wieder Teilnehmer*innen in Heidelberg begrüßen zu können.

Ralf Richter, Leiter der Studienförderung der Hans-Böckler-Stiftung

Ralf Richter, Leiter der Studienförderung der Hans-Böckler-Stiftung

Dr. A. Sofia Markou, Koordinatorin der Sommerakademie 2022

Dr. A. Sofia Markou, Koordinatorin der Sommerakademie 2022

Zu Beginn wurden eine Reihe organisatorischer Dinge geklärt.

Zu Beginn wurden eine Reihe organisatorischer Dinge geklärt.

Zwei der Stipendiat*innen des Awareness-Teams stellen sich und das Team vor.

Zwei der Stipendiat*innen des Awareness-Teams stellen sich und das Team vor.

Das Booklet mitsamt komplettem Programmablauf der Sommerakademie 2022.

Das Booklet mitsamt komplettem Programmablauf der Sommerakademie 2022.

Das Booklet mitsamt komplettem Programmablauf der Sommerakademie 2022.

Nach der allgemeinen Einführung versammelten sich die einzelnen Förderwerke erst einmal untereinander.

Nach der allgemeinen Einführung versammelten sich die einzelnen Förderwerke erst einmal untereinander.

Nach der allgemeinen Einführung versammelten sich die einzelnen Förderwerke erst einmal untereinander.

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Ralf Richter, Leiter der Studienförderung der Hans-Böckler-Stiftung

Ralf Richter, Leiter der Studienförderung der Hans-Böckler-Stiftung

Dr. A. Sofia Markou, Koordinatorin der Sommerakademie 2022

Dr. A. Sofia Markou, Koordinatorin der Sommerakademie 2022

Zu Beginn wurden eine Reihe organisatorischer Dinge geklärt.

Zu Beginn wurden eine Reihe organisatorischer Dinge geklärt.

Zwei der Stipendiat*innen des Awareness-Teams stellen sich und das Team vor.

Zwei der Stipendiat*innen des Awareness-Teams stellen sich und das Team vor.

Das Booklet mitsamt komplettem Programmablauf der Sommerakademie 2022.

Das Booklet mitsamt komplettem Programmablauf der Sommerakademie 2022.

Das Booklet mitsamt komplettem Programmablauf der Sommerakademie 2022.

Nach der allgemeinen Einführung versammelten sich die einzelnen Förderwerke erst einmal untereinander.

Nach der allgemeinen Einführung versammelten sich die einzelnen Förderwerke erst einmal untereinander.

Nach der allgemeinen Einführung versammelten sich die einzelnen Förderwerke erst einmal untereinander.

Am Abend wartete die feierliche Eröffnung im Heidelberger Schloss auf alle Teilnehmer*innen.

Am Abend wartete die feierliche Eröffnung im Heidelberger Schloss auf alle Teilnehmer*innen. (Foto: Andreas Bullik)

Am Abend wartete die feierliche Eröffnung im Heidelberger Schloss auf alle Teilnehmer*innen. (Foto: Andreas Bullik)

Foto: Jan Falk

Foto: Jan Falk

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Am Abend wartete die feierliche Eröffnung im Heidelberger Schloss auf alle Teilnehmer*innen.

Am Abend wartete die feierliche Eröffnung im Heidelberger Schloss auf alle Teilnehmer*innen. (Foto: Andreas Bullik)

Am Abend wartete die feierliche Eröffnung im Heidelberger Schloss auf alle Teilnehmer*innen. (Foto: Andreas Bullik)

Foto: Jan Falk

Foto: Jan Falk

Cya Bazzaz, Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung, spielte auf der feierlichen Eröffnung der Sommerakademie der Begabtenförderungswerke am Klavier ‚Disruption‘.
Cya Bazzaz, Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung, spielte auf der feierlichen Eröffnung der Sommerakademie der Begabtenförderungswerke am Klavier ‚Disruption‘.

Cya Bazzaz, Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung, spielte auf der feierlichen Eröffnung der Sommerakademie der Begabtenförderungswerke am Klavier ‚Disruption‘:

Franz Liszt: Transcendental Étude Nr. 1, Preludio;

György Ligeti: Étude Nr. 13, L'escalier du diable;

Robert Schumann: Bunte Blätter Nr. 1
und
Sergei Prokofjew: Sonate Nr. 7, 3. Satz

Carl Franke, Stipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, bestritt an der Blockflöte seinen Part alleine, da sein Partner kurzfristig absagen musste. Er spielte »Dario Castello - Sonate concertate in stil moderno: Sonata Seconda à Sopran Solo« und »Gottfried Finger - A Ground«

Carl Franke, Stipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, bestritt an der Blockflöte seinen Part alleine, da sein Partner kurzfristig absagen musste. Er spielte »Dario Castello - Sonate concertate in stil moderno: Sonata Seconda à Sopran Solo« und »Gottfried Finger - A Ground«

Die Teilnehmer:innen und Zuhörer:innen der feierlichen Eröffnung im Heidelberger Schloss.
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Carl Franke, Stipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, bestritt an der Blockflöte seinen Part alleine, da sein Partner kurzfristig absagen musste. Er spielte »Dario Castello - Sonate concertate in stil moderno: Sonata Seconda à Sopran Solo« und »Gottfried Finger - A Ground«

Carl Franke, Stipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, bestritt an der Blockflöte seinen Part alleine, da sein Partner kurzfristig absagen musste. Er spielte »Dario Castello - Sonate concertate in stil moderno: Sonata Seconda à Sopran Solo« und »Gottfried Finger - A Ground«

Die Teilnehmer:innen und Zuhörer:innen der feierlichen Eröffnung im Heidelberger Schloss.

»Wie so oft, wenn man ein Comeback feiert, kommt man gestärkt zurück«, hielt Ralf Richter, Leiter der Studienförderung der Stiftung, bei seiner Begrüßung der Teilnehmer*innen im Heidelberger Schloss fest.

Ralf Richter hält die Begrüßungsrede bei der Sommerakademie 2022.

»Nutzen Sie die Gelegenheit, miteinander zu streiten«, empfahl Dr. Jens Brandenburg, Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, als er die zweite Sommerakademie der Begabtenförderungswerke eröffnete. »Streiten Sie – im besten demokratischen Sinne!«

Dr. Jens Brandenburg bei seiner Eröffnungsrede bei der Sommerakademie.

»Wir leben in einer Zeit sich überlagernder Krisen und Katastrophen«, sagte die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Ursula Schröder, Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, mit Blick auf die weltweiten Folgen etwa von Pandemie, Ukraine-Krieg und Klimawandel.

Und das sei kein vorübergehendes Phänomen: »Die turbulenten Zeiten, in denen wir uns befinden, sind gekommen, um zu bleiben.«

 Prof. Dr. Ursula Schröder hält die Festrede bei der Sommerakademie 2022.

Weil globale Herausforderungen nur global angegangen werden könnten, plädierte Schröder für »radikale Kooperation«. Es geht nach ihr um das, was sie in ihrer Festrede als »Multikrise« bezeichnete.

Nach der intensiven und informativen Festrede wurde weiter diskutiert, bis der Abend dann mit Getränken und Musik ausklang.

Nach der intensiven und informativen Festrede wurde weiter diskutiert, bis der Abend dann mit Getränken und Musik ausklang.

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Nach der intensiven und informativen Festrede wurde weiter diskutiert, bis der Abend dann mit Getränken und Musik ausklang.

Nach der intensiven und informativen Festrede wurde weiter diskutiert, bis der Abend dann mit Getränken und Musik ausklang.

Was bedeutet es Demokratie zu gestalten?

Hannes, Friedrich-Naumann-Stiftung

»Es muss versucht werden, Lösungen zu finden, die für möglichst viele Menschen tragen.«

Glory, Hans-Böckler-Stiftung

»Man muss auch akzeptieren, dass andere Menschen andere Meinungen haben.«

Ezin, Hanns-Seidel-Stiftung

»Man darf niemanden ausschließen, jeder ist willkommen.«

Rebecca, Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk

»Versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden, aber auch alle Lösungsmöglichkeiten anhören.«

Prof. Dr. Patrick Köllner, Direktor des GIGA Instituts für Asien-Studien
Prof. Dr. Felix Creutzig, Professor für Nachhaltigkeitsökonomie an der TU Berlin, Leiter der Arbeitsgruppe »Landnutzung, Infrastruktur und Transport« am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und Leitautor des Fünften IPCC Sachstandsberichtes
PD Dr. Tobias Kämpf, Soziologe, Wissenschaftler am ISF München und Privatdozent an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Dr. Astrid Sahm, Politikwissenschaftlerin, Ost-Europa- und Klima-Expertin, Geschäftsführerin des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks (IBB) gGmbH & Gastwissenschaftlerin an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
Das vollehalle-Ensemble
Prof. Dr. Patrick Köllner, Direktor des GIGA Instituts für Asien-Studien
Prof. Dr. Felix Creutzig, Professor für Nachhaltigkeitsökonomie an der TU Berlin, Leiter der Arbeitsgruppe »Landnutzung, Infrastruktur und Transport« am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und Leitautor des Fünften IPCC Sachstandsberichtes
PD Dr. Tobias Kämpf, Soziologe, Wissenschaftler am ISF München und Privatdozent an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Dr. Astrid Sahm, Politikwissenschaftlerin, Ost-Europa- und Klima-Expertin, Geschäftsführerin des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks (IBB) gGmbH & Gastwissenschaftlerin an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
Das vollehalle-Ensemble

Wie können die von Ursula Schröder benannten »radikalen Kooperationen« aussehen, wenn die liberale, demokratische Ordnung etwa von China und Russland zunehmend infrage gestellt wird?

Nur eine der vielen Fragen, über die sich die Studierenden in Heidelberg die Köpfe heiß redeten – angeregt durch zahlreiche weitere Vorträge namhafter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf dem Programm der Sommerakademie stehen.

Ein besonderes Augenmerk galt dabei auch dem indo-pazifischen Raum. So skizzierte Prof. Dr. Patrick Köllner, Direktor des GIGA Instituts für Asien-Studien, wie westliche Staaten – darunter auch Deutschland und die EU – derzeit mit »Indopazifik-Strategien« nach Bündnispartnern suchen, um eine chinesische Vormachtstellung in der Region zu verhindern.

Aber, erklärte der Hamburger Politikwissenschaftler: »Viele pazifische Inselstaaten fühlen sich nicht in erster Linie von China bedroht, sondern vom Klimawandel.«

Dr. Nadine Godehardt, China-Expertin an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin, warb für einen differenzierteren Blick auf das Reich der Mitte – und in diesem Zusammenhang auch für das China-Kompetenzprogramm CHIN-KoBe, das die Hans-Böckler-Stiftung zusammen mit der Stiftung der Deutschen Wirtschaft für Stipendiat*innen aller Begabtenförderungswerke organisiert.

»Wir haben viele wissenschaftliche Erkenntnisse, die sich nicht in der Politik wiederfinden«, sagte Godehardt. »Das ist genau das Problem.« Ob Menschenrechte, wirtschaftliche Abhängigkeit oder Taiwan-Krise: An Redebedarf herrschte auch nach diesem Vortrag kein Mangel.

Prof. Dr. Felix Creutzig, Professor für Nachhaltigkeitsökonomie an der TU Berlin, Leiter der Arbeitsgruppe »Landnutzung, Infrastruktur und Transport« am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und Leitautor des Fünften IPCC Sachstandsberichtes, sprach in seinem Vortrag über die Megatrends des 21. Jahrhunderts: Klimawandel, Digitalisierung und die Zukunft der Demokratie. Und wie diese zusammenhängen.

Er verwies auf wichtige politische Instrumente und Möglichkeiten zum Engagement.

PD Dr. Tobias Kämpf, Soziologe, Wissenschaftler am ISF München und Privatdozent an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, erläuterte, wie KI und andere neue Technologien Arbeit wirklich verbessern und mehr schaffen als nur »digitale Fließbänder« und Orwellsche Kontrolle.

Bei seinem Vortrag ging es auch um die Fragen, wie für mehr Empowerment gesorgt und die Arbeitswelt der Zukunft mit Menschen gemeinsam gestaltet werden kann.

Dr. Astrid Sahm, Politikwissenschaftlerin, Ost-Europa- und Klima-Expertin, Geschäftsführerin des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks (IBB) gGmbH & Gastwissenschaftlerin an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), wiederum erklärte die globalen Dimensionen der russischen Invasion in die Ukraine.

Eine Fokussierung auf eine militärische Lösung des Ukraine-Kriegs und die Rückkehr zu Denkmustern der Ost-West-Konfrontation würden ihrer Meinung nach zu kurz greifen.

Einen kulturellen Beitrag zum Rahmenprogramm leistete das vollehalle-Ensemble. Dieses produziert neuartige Bühnenformate mit Theater-, Medien- und Vortragselementen. Auf unterhaltsame und humorvolle Weise widmet sich vollehalle bei allen Produktionen dem Schwerpunkt Klimakrise und den damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Konflikten – und ihren Lösungen.

Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Professorin für Internetpolitik an der Freien Universität Berlin, Principal Investigator und Leiterin der Forschungsgruppe »Demokratie und Digitalisierung« am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft
Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Professorin für Internetpolitik an der Freien Universität Berlin, Principal Investigator und Leiterin der Forschungsgruppe »Demokratie und Digitalisierung« am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft

Wie beeinflusst die Digitalisierung die Demokratie?

Dieser Frage ging Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Professorin für Internetpolitik an der Freien Universität Berlin, Principal Investigator und Leiterin der Forschungsgruppe »Demokratie und Digitalisierung« am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft, am Donnerstagabend im Heidelberger Schloss in ihrem Vortrag »Demokratie im Medium des Digitalen: Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn« nach.

Hofmann zeichnete eine Entwicklung nach, die weit über die zuletzt oft diskutierten Gefahren durch Social Media für den öffentlichen Diskurs hinausging.

Ihre These: »Die Art, wie wir Technik nutzen, bestimmt unsere Wahrnehmung der Welt und unser Denken«.

Etwa bei der algorithmischen Nutzung großer Datenmengen - Big Data - die zu immer neuen, ja »verflüssigten« gesellschaftlichen Kategorien in vielen Anwendungsgebieten führe und klassische demografische Variablen ablöse, etwa in der Geheimdienstarbeit, aber auch bei Empfehlungsfunktionen in sozialen Netzwerken.

Und auch demokratische Institutionen, wie etwa Parteien, verflüssigten sich, wandelten sich von festen Organisationen zu losen Netzwerken um einen charismatischen Politiker herum, zum Beispiel »En Marche« in Frankreich.

Die digitale Demokratie selbst sei letztlich immer nur vorläufig und im Wandel begriffen, so Hofmann, und es sei auch die Verantwortung der Stipendiatinnen und Stipendiaten, diese weiterzudenken und zu gestalten.

Neben der Vielzahl an Vorträgen und dem immensen Input, gab es viele Möglichkeiten, sich zu entspannen und in lockerer Athmosphäre weiter auszutauschen und kennenzulernen.

Neben der Vielzahl an Vorträgen und dem immensen Input, gab es viele Möglichkeiten, sich zu entspannen und in lockerer Athmosphäre weiter auszutauschen und kennenzulernen.

Eine jüdische Kabbalat Shabbat-Feier

Während der Sommerakademie wurden von den vier konfessionellen Werken verschiedene religiöse Angebote ausgerichtet. Neben einer jüdischen Kabbalat Shabbat-Feier fanden ...

Während der Sommerakademie wurden von den vier konfessionellen Werken verschiedene religiöse Angebote ausgerichtet. Neben einer jüdischen Kabbalat Shabbat-Feier fanden ...

Ein muslimisches Freitagsgebet

... auch ein muslimisches Freitagsgebet und ...

... auch ein muslimisches Freitagsgebet und ...

Ein ökumenischer Gottesdienst

... ein ökumenischer Gottesdienst statt.

... ein ökumenischer Gottesdienst statt.

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Neben der Vielzahl an Vorträgen und dem immensen Input, gab es viele Möglichkeiten, sich zu entspannen und in lockerer Athmosphäre weiter auszutauschen und kennenzulernen.

Neben der Vielzahl an Vorträgen und dem immensen Input, gab es viele Möglichkeiten, sich zu entspannen und in lockerer Athmosphäre weiter auszutauschen und kennenzulernen.

Eine jüdische Kabbalat Shabbat-Feier

Während der Sommerakademie wurden von den vier konfessionellen Werken verschiedene religiöse Angebote ausgerichtet. Neben einer jüdischen Kabbalat Shabbat-Feier fanden ...

Während der Sommerakademie wurden von den vier konfessionellen Werken verschiedene religiöse Angebote ausgerichtet. Neben einer jüdischen Kabbalat Shabbat-Feier fanden ...

Ein muslimisches Freitagsgebet

... auch ein muslimisches Freitagsgebet und ...

... auch ein muslimisches Freitagsgebet und ...

Ein ökumenischer Gottesdienst

... ein ökumenischer Gottesdienst statt.

... ein ökumenischer Gottesdienst statt.

Wie hat dir die Sommerakademie gefallen, was nimmst du mit?

Lisiane, Hans-Böckler-Stiftung

»Angesichts der ganzen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung, etc. müssen wir uns immer wieder selbst anpassen, auch hinsichtlich des Umgangs mit Populismus oder Extremismus.«

Luc, Heinrich-Böll-Stiftung

»Hier konnten wir sehr häufig erleben, wie man durch den gemeinsamen Austausch sich über andere Ideen und neue Inhalte klar geworden ist.«

Lisanne, Friedrich-Naumann-Stiftung

»Ich fand toll, dass man sehr viel lernt, über Politik und vieles mehr, und dass man auch anfängt, die eigenen Weltanschauungen und Ansichten zu hinterfragen und zu erweitern.«

Johnny, Hans-Böckler-Stiftung

»Besonders gut gefallen hat mir der interkulturelle Austausch, der Austausch unter verschiedenen politischen Ansichten und dass man doch irgendwie zusammen findet.«

Dass die Stipendiat*innen substanzielle Veränderungen für dringend notwendig erachten, zeigte sich am Freitag, als Politiker sich ihren Fragen stellten. Kai Whittaker (MdB, CDU), Daniel Karreis (MdL in Baden-Württemberg, FDP) und Karsten Lucke (Europaparlament, SPD) standen gemeinsam mit Moderatorin Maike Rademaker Rede und Antwort.

Wie schon so oft in dieser Woche lag der Fokus auch hier auf dem Klimawandel und den nötigen Maßnahmen dagegen.

Einig waren sich Politiker und Stipendiat*innen noch in der Analyse, dass die derzeitige Geschwindigkeit in der Bekämpfung der CO2-Emissionen nicht ausreiche.

Verweise auf langwierige Verfahren, komplizierte Zuständigkeiten und komplexe Interessenslagen, die die drei Politiker immer wieder als Begründung für langsame Fortschritte äußerten, konnten viele Stipendiat*innen zwar noch verstehen, aber nicht mehr akzeptieren.

»Es ist die Pflicht der jetzt aktiven Politiker, dass wir jungen Menschen eines Tages überhaupt noch die Chance haben, in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik Verantwortung zu übernehmen und die Welt positiv zu gestalten.«

In der Finissage am Samstag, der Vorstellung der Ergebnisse aus den 13 von den Begabtenförderungswerken organisierten Seminaren, konnte trotz aller Sorge über die gigantischen Herausforderungen dieser Generation aber auch neue Hoffnung herausgehört werden.

Diese Hoffnung speiste sich ausgerechnet aus Erfolgserlebnissen im Prozessualen, im gegenseitigen Entwickeln von Verständnis, von einer gemeinsamen Gesprächsbasis bei aller Unterschiedlichkeit der Perspektiven zu Beginn der Sommerakademie.

»Sich verstehen, ohne immer einverstanden zu sein: Das ist das Wesen der Demokratie, und das hat auch in dieser Woche viel Spaß gemacht.«

Einig war man sich jedoch darüber, dass viele Fragen nach dieser Woche auch ungelöst blieben – und daher ein gemeinsamer Austausch über gesellschaftliche Bubbles hinweg noch viel öfter notwendig sei.

So war es auch nicht verwunderlich, dass es am Ende der gemeinsamen Zeit sehr viel positive Ressonanz gab.

2023 soll es erneut eine Sommerakademie geben, dann unter Leitung des Evangelischen Studienwerks Villigst und des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks.

Die Sommerakademie 2022 – zusammengefasst in einem kurzen Video.